PROTEST UKRAINISCHER PROFESSOREN

 

Rassistische und antiukrainische Äußerungen des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg

 

Äußerungen des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg in seiner Rede am 14. europäischen Mediengipfel in Lech am Arlberg sind empörend und tadelnswert. Die Hauptmotive dieser Rede sind die versteckten Narrative vom Wladimir Putins russischen Nazismus, dass der Ukraine keine Mitgliedschaft in der Europäischen Union angeboten werden sollte.

 

In den Aussagen von Herrn Außenministern Schallenberg lässt sich eine  Note auffallen, die als Manifestationen imperialer Vormachtstellung und Rassismus gegenüber Ukrainern angesehen werden könnten. Die Worte des Ministers klingen zynisch, brutal und trügerisch: „Wir exportieren unser westliches Lebensmodell“. Wir Professoren verschiedener Universitäten in Europa und der Ukraine direkte Nachkommen von Untertanen der Habsburgermonarchie haben das Recht zu sagen, wir Ukrainer aus Galizien und der Bukowina sind auch vollwertige Vertreter und Erben der westlichen (einschließlich der österreichischen) Kultur und unseres westlichen Lebensmodells.

 

Wir lebten seit 150 Jahren im politischen und kulturellen Raum der österreichischen Monarchie; wir sind immer noch ein fester Bestandteil davon, trotz der jahrzehntelangen russischen Besatzung.

 

Unsere Großväter und Urgroßväter wurden in der österreichisch-ungarischen Monarchie geboren, studierten an Schulen und Universitäten in Wien, Lemberg, Czernowitz, waren Lehrer an Universitäten in Österreich und Europa. Wir Ukrainer haben mit unserer Arbeit die Kultur, die Kunst und den Luxus Wiens finanziert, wir haben die militärische und wissenschaftliche Macht Österreichs, seinen kulturellen, künstlerischen, sozioökonomischen Fortschritt geschaffen.

 

Ukrainer in Galizien und der Bukowina kämpften und verwirkten ihre Leben für die Interessen Österreichs. Erinnern wir daran, das Zeugnis davon ist heute wahrscheinlich das populärste Lied der Welt, ein Symbol des Kampfes der ukrainischen europäischen Nation gegen die russischen Besatzer: „Rot blüht auf der Wiese die Kalyna“. Es war die informelle Hymne der Ukrainischen Legion, einer der Militäreinheiten der österreichisch-ungarischen Monarchie.

 

Wir Ukrainer müssen die westliche Kultur nicht exportieren. Wir sind die westliche Kultur.

 

Prorussische Nazi- und rassistische Narrative in der Rhetorik des österreichischen Außenministers sind im modernen kulturellen Europa inakzeptabel.

 

 

Ihor Nabytovych, Prof. Dr. phil. habil. (Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin, Polen), Dr. phil. der Ukrainischen Freien Universität in München.

 

Ivan Monolatii, Prof. Drrerpolhabil. (Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten), Dr. phil. der Ukrainischen Freien Universität in München.

 

Borys Bunchuk, Prof. Dr. phil. habil., Dekan der Philologischen Fakultät (Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz).

 

Volodymyr Antofiichuk, Prof. Dr. phil. habil. (Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz).

 

Vasyl’ Hulai, Prof. Drrerpolhabil. (Nationale Polytechnische Universität Lwiw).

 

Myroslav Dnistrianskyi, Prof. Dr. rer. nat. habil. (Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw), Dr. rer. soc. oec. der Ukrainischen Freien Universität in München.

 

Volodymyr Velykochyi, Prof. Dr. phil. habil., Dekan der Fakultät für Tourismus (Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten).

 

Olha Derkachova, Prof. Dr. phil. habil. (Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten).

 

Serhiy Adamovych, Prof. Dr. phil. habil. (Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten).

 

Serhiy Derevianko, Prof. Drrerpolhabil. (Nationale Wassyl-Stefanyk-Universität der Vorkarpaten).

 

25.04.2022